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Während das Laden des Elektroautos zu Hause relativ bequem und einfach funktioniert, kann das Laden unterwegs eine echte Herausforderung sein. Zwar nimmt die Reichweitenangst dank der wachsenden Ladeinfrastruktur in Deutschland ab, aber das Laden eines E-Autos an einer öffentlichen Ladestation ist noch lange nicht so einfach und bequem wie das klassische Tanken eines Verbrenners. Das liegt vor allem an den vielfältigen Bezahlsystemen, Preismodellen und Ladetarifen. Noch.
Die Preise hängen nicht nur davon ab, ob an einer Schnellladestation oder Normalladestation getankt wird. Schnellladen ist teurer. Entscheidend ist auch, ob ein Ladestromvertrag vorhanden und damit vertragsbasierte Laden möglich ist. Ohne Vertrag kann der Preis für eine Kilowattstunde Ladeleistung mancherorts doppelt so hoch sein.
Einige Anbieter erheben eine Aktivierungsgebühr, während andere eine monatliche oder jährliche Gebühr verlangen. Bei öffentlichen Ladesäulen ist nur eine Abrechnung nach Verbrauch erlaubt. Allerdings kann der Strom zu bestimmten Tageszeiten günstiger sein – zum Beispiel nachts. Bezahlt wird via Ladekarte, Smartphone-App, QR-Code, Plug & Charge und ab Sommer 2024 auch mit Debit-/Kreditkarte.
Die bisher gängigste Bezahlmöglichkeit ist die Zahlung per Ladekarte. Eine Ladekarte ermöglicht mittels RFID (Radio Frequency Identification) die Identifizierung des Nutzers und die Abrechnung des Ladevorgangs an der Ladesäule. Der E-Auto-Fahrer hält die Ladekarte vor das Lesegerät der Ladesäule, um den Ladevorgang zu starten und auch wieder zu beenden. Die Rechnung kommt meist am Monatsende über den Ladestromanbieter.
In Deutschland gibt es Ladekarten von Ladeverbänden, Stadtwerken, Gemeinden und Automobilherstellern. Mehr als 300 Ladekarten sollen es mittlerweile sein. Ladekartenanbieter sind beispielsweise ADAC e-Charge, EnBW mobility+, Maingau Autostrom oder Chargemap. Aber Vorsicht: Nicht alle E-Ladenetze oder Ladestationen akzeptieren jede Ladekarte. Deshalb immer verschiedene Ladekarten dabeihaben.
Viele Ladestromanbieter bieten als praktische Alternative oder Ergänzung zur physischen Ladekarte auch mobile Smartphone-Apps an, mit denen sich die E-Autofahrer an der Ladesäule anmelden, den Ladevorgang starten und bezahlen. Die App kann üblicherweise über einen QR-Code an der Ladesäule aktiviert werden. Die Kosten werden automatisch von dem in der App hinterlegten Bankkonto abgebucht.
Oft bieten diese Apps auch zusätzliche Funktionen wie die Anzeige von Ladestationen in der Nähe oder Informationen zu deren Verfügbarkeit, Ladesäulentyp oder Ladeleistung. Das vereinfacht die Planung von Reiserouten entlang des E-Ladenetzes. Zudem behalten die App-Nutzer dank einer Ladehistorie einen besseren Überblick über alle vorherigen Ladevorgänge und Kosten.
Wenn keine Ladekarte vorhanden ist oder nicht akzeptiert wird, ist auch spontanes Laden möglich. Neue Ladesäulen in Deutschland müssen seit 2017 die Bezahlung ohne Registrierung und Ladevertrag ermöglichen. Das bedeutet, dass es keine vertragliche Bindung einen Ladestromanbieter gibt.
Beim Ad-hoc-Laden oder punktuellen Laden erfolgt die Anmeldung an der Ladesäule im Regelfall über einen QR-Code und eine mobile Webseite, auf der die Bezahldaten – oft von Kreditkarte oder Paypal – eingegeben werden. Das spontane Stromtanken kostest meist mehr als beim eigenen Ladestromanbieter oder Partnern im Roaming-Netzwerk, in welchem man mit einer Ladekarte bei mehreren Stromanbietern laden kann.
Bisher war das Bezahlen mit der Debit- oder Kreditkarte zwar schon möglich, aber wenig verbreitet. Ab dem 1. Juli 2024 müssen nach Ladesäulenverordnung jedoch alle neuen in Betrieb genommenen Ladesäulen kontaktloses Zahlen per Debit- oder Kreditkarte ermöglichen. Die Zahlung erfolgt einfach über die in der Debit- oder Kreditkarte installierte NFC- Technik (Near Field Communication) oder eine entsprechende Zahl-Funktion – Apple Pay, Google Pay etc. – im Smartphone.
Wie eine repräsentative Online-Studie der Initiative Deutsche Zahlungssysteme aus dem Jahr 2021 zeigt, präferieren 79 Prozent aller zukünftigen E-Auto-Besitzer eine Kartenzahlung. Manche Betreiber haben deshalb auch jetzt schon ihre Ladesäulen mit entsprechenden Kartenlesegeräten umgerüstet, um den Lade- und Bezahlvorgang nutzerfreundlicher zu machen.
Reisen mit dem Elektroauto ins europäische Ausland werden immer beliebter. Doch die Ladeinfrastruktur und die Bezahlmöglichkeiten sind nicht überall gleich. In Mitteleuropa (Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich und vor allem den Niederlanden) sowie in Skandinavien ist die Ladeinfrastruktur hervorragend ausgebaut. Schnelle Ladestopps sind in der Regel kein Problem. Im Süden hingegen sind Schnelllademöglichkeiten etwas seltener. Im östlichen Europa gibt es noch große Lücken im Ladenetz.
Das Laden im Ausland kann eine Herausforderung sein, da nicht überall jede Bezahlmethode (Debit-Karte, Kreditkarte, Smartphone, Bargeld) akzeptiert wird. Deshalb ist es ratsam, sich im Voraus über die Zahlungsoptionen an ausländischen Ladesäulen zu informieren und vor Ort verschiedene Ladekarten von regionalen Anbietern zu nutzen. Außerdem sollte man Ladekarten und Apps von Roaming-Partnern dabeihaben, um europaweit zu gleichen oder günstigen Preisen Strom tanken zu können.
Die Elektromobilität entwickelt sich stetig weiter, und die Möglichkeiten, unterwegs zu laden und zu bezahlen, werden immer vielfältiger. Ob per Ladekarte, Smartphone-App, PayPal oder per Debit- oder Kreditkarte – es gibt für jeden die passende Lösung. Die Zukunft verspricht noch mehr Komfort und Bequemlichkeit für E-Auto-Fahrer, sowohl in Deutschland als auch im Ausland. Denn die europäische Richtlinie über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (Alternative Fuels Infrastructure Regulation – AFID) fordert und fördert seit 2021 eine Standardisierung und Interoperabilität von Lade- und Bezahlschnittstellen an öffentlichen Ladesäulen – inklusive kontaktloser Zahlung mit Debit- und Kreditkarten. E-Auto laden ohne Ladekarte wird damit immer einfacher.